Andrea Grimstad - Fachärztin für Allgemeinmedizin - Frankfurt am Main

Mobbing beginnt meist schleichend, mit kleinen, versteckten Kränkungen und Attacken.

Es kann sich steigern, bis der Gang zur Arbeit jeden Tag zur Tortur wird, das Privatleben leidet, kaum noch Erholung möglich ist und körperliche Beschwerden den Betroffenen zusätzlich krank machen.

Mobbing wird zunehmend verbreiteter, immer mehr Menschen werden arbeitsunfähig oder durch die Mobbingsituation schwer traumatisiert, häufig folgen Burn-Out und Depression, im Extremfall schwere körperliche Erkrankungen oder sogar Suizid.

Durch die beständigen Attacken auf das Selbstwertgefühl kommen die Betroffenen häufig zu dem irrigen Schluß, daß sie tatsächlich nichts wert sind, daß sie unfähig sind, nicht belastbar etc., und daß sie eigentlich froh sein können, daß sie diesen Job, in dem sie gequält werden, überhaupt noch haben.  Durch den ständigen Druck kann die Fehlerquote schließlich tatsächlich steigen, was die Betroffenen zusätzlich verunsichert und sie gegenüber ihren Vorgesetzten oder Kollegen weiter schwächt.

Sie verlieren aus dem Blick, daß es Alternativen gibt. Sie trauen sich nichts mehr zu, schon gar nicht, sich erfolgreich um einen anderen Job zu bewerben oder gar sich gegen das Mobbing zu wehren.

Und damit hat sich dann die Falle geschlossen. Wie mit einer Gehirnwäsche schaffen es die "Mobber",  dem gemobbten Mitarbeiter jede Hoffnung auf Änderung oder Besserung zu nehmen und ihm vor allem den Schneid abzukaufen, so daß er glaubt, keinerlei Chance zur Veränderung der Situation zu haben und manchmal alle Hoffnung verliert.

Dies muß nicht so sein. Es gibt Möglichkeiten, sich zu wehren. Je nach Stadium der Mobbing-Situation muß in unterschiedlicher Weise reagiert werden.

Arbeit ist dazu da, den Lebensunterhalt zu sichern, und dafür kann der Arbeitgeber einen bestimmten, angemessenen Einsatz erwarten. Auf keinen Fall ist es ein Arbeitsplatz wert, daß ein Mensch psychisch zerstört wird oder körperliche Schäden davonträgt. Diese sachliche Bewertung des Stellenwerts ihrer Arbeit ist bei Mobbingopfern häufig völlig verschoben. 

Eine Auflistung der 45 häufigsten Mobbinghandlungen finden Sie unter folgendem Link:

www.dgb.de/themen/mobbing/mobbing_04/index_html?-C=